Mittwoch, 2. November 2016

Ohne Worte: Verständigung durch Raum und Zeit

Habt ihr gewusst, dass ich von Haus aus Atheistin bin? Jahrzehntelang habe ich den Standpunkt vertreten, dass alles, was man nicht beweisen kann auch nicht existiert und überhaupt, wie viel Leid im Namen Gottes über die Menschheit gekommen ist: Kreuzzüge, Inquistion, Hexenverbrennung - nein, an so etwas kann ich beim besten Willen nicht glauben.
An den alten Mann mit Rauschebart glaube ich auch heute noch nicht, aber ich weiß, dass es so vieles auf der Welt gibt, was wir uns nicht erklären können. Ich habe zwischenzeitlich studiert und weiß, dass es zu ein und demselben Thema so viele Studien mit so vielen unterschiedlichen Ergebnissen gibt, dass man wenn man alle liest, am Ende genauso schlau wie vorher ist. Die Wissenschaft hat sich natürlich auch mit dem Thema "Telepathie" befasst und tatsächlich - nicht nur bei Zwillingen: Wenn man zwei Menschen räumlich trennt, die sich nahe stehen, dann fangen sie gegenseitig die Gedanken und Emotionen des anderen selbst auf große Entfernungen auf - hier ein Video über diverse Studien dazu:



Es sind so viele erstaunliche Ergebnisse und es reiht sich in diesem Video ein Beweis an den anderen, dass es mich völlig aus den Schuhen gehauen hat, als am Ende das Fazit kam, dass sich Telepathie nicht beweisen lässt. WIE BITTE???


Auch bei Pferden wurde das Thema erforscht - nachzulesen z.B. in Henry Blakes Buch "Versteh Dein Pferd". Zu seinem Buch und einigen anderen hatte ich im September Booktubes in meinem Youtube-Kanal erstellt, die ihr in folgender Playlist findet und mit Klick auf "Weiterlesen" erfahrt ihr meine eigenen Erfahrungen mit Telepathie mit Pferden, Hunden und Menschen.



Hier aber erstmal die Amazon-Links zu den vorgestellten Büchern:



Die meisten Studien ziehen das Fazit, dass zwei Lebewesen, die sich nahe stehen, einander auch dann spüren, wenn sie räumlich voneinander entfernt sind. Zum ersten Mal habe ich das in der ersten Verliebtheit mit meinem Ex-Mann erlebt. Ich hatte in der Zeit des Kennenlernens gedacht: "Gleich ruft er an." und prompt klingelte das Telefon - tagelang ging das so. Damals dachte ich, dass es alleine deswegen die ganz, ganz große Liebe gewesen sein muss. Heute weiss ich aber, dass Telepathie gar nicht sooo ungewöhnlich ist. Wir sind aber in einer Welt groß geworden, in der man nur glaubt, was man beweisen kann und alles andere sei ZUFALL. Leute, die auf ihre Intuition mehr hören als auf ihren Verstand werden gleich in die Esoterik-Ecke geschubst und reden nicht selten nur hinter vorgehaltener Hand über diese Erlebnisse.

Zeitgleich fällt das Wort "Energie" auch im TV und in der Erziehung von Tieren immer häufiger und wer mit Pferden umgeht und Natural Horsemanship erlernt, der weiß, dass es eigentlich darum geht, eine energetische Sprache zu erlernen, die allen Lebewesen gemeinsam ist. Darum geht es bspw. in obigem Buchtipp "Das Tao des Equus". Bevor ich dieses Buch gelesen hatte, hatte ich mit unserer Fancy ein paar Erlebnisse, die mich heute beim drüber nachdenken noch staunen lassen. Ich habe sie ja von einem klitzekleinen Foto auf einer Kamera gekauft, ohne dass es mir klar war, denn eigentlich war da ja auch ein toller Buckskin-Wallach, der stoppte wie ein Weltmeister, aber zwei Wochen nach diesem Besuch beim (sehr netten) Pferdehändler hörte ich mich zu meiner eigenen Überraschung selbst erzählen, dass ich eine braune Solid-Paintstute kaufe. Hä?

Das hatte ich doch gar nicht vor, aber ich habe es getan, obwohl im Vertrag ganz vernünftig stand, dass der Kauf hinfällig wird, wenn die Verletzung am Hinterbein nicht abheilt. Und obwohl der Plan ja wirklich war, dass wir für wenig Geld schwierige Pferde kaufen, die wir dann zum doppelten oder dreifachen Preis wieder verkaufen: Unsere Fancy könnte ich im Leben nicht mehr hergeben, weil ich sie ganz Wendy-like als "Seelenpferd" erlebe. Aber jetzt nicht deswegen, weil wir aus einer chaotischen Rennsemmel, die die Füße nicht stillhalten konnte, ein tolles Schulpferd gemacht haben, sondern weil ich wusste, wann Queenie zur Welt kommt - ich wusste es einfach.

Einige Wochen vorher bin ich nachts aufgeschreckt und habe gedacht: "Ich muss zu Fancy." und das mir: Ich bin so faul, dass ich noch nie im strömendem Regen im Schlafanzug, Gummistiefel und Regenmantel schlaftrunken zum Stall getaumelt bin. Und was sehe ich? Fancy hat sich im Zaun verfangen.
Als Queenie schon etwas älter war, gab es etwas Ähnliches noch einmal: Ich war bei einer Freundin im Sauerland und hatte auf der Rückfahrt so ein heftiges Ziehen und solch eine Sehnsucht nach Fancy, dass ich nach Mitternacht noch zu der Wiese gefahren bin, wo sie stand und prompt lag schon wieder ein Zaun in Schutt und Asche. Wenn man das zweimal erlebt, glaubt man nicht mehr an Zufälle und dann fallen einem noch andere Begebenheiten ein, z.B. auch von Cisco: Als er klein war, ist er immer gerne durch Zäune geschlüpft, nicht sehr oft, aber immer mal wieder. Und einmal war ich abends in der Kneipe und mir schoß auf dem Rückweg der Gedanke durch den Kopf, dass ich besser mal schnell nach Cisco schauen sollte, der prompt auf der falschen Seite des Zaunes friedlich vor sich hingraste. Da hab ich den Zaun aufgemacht und "Geh wieder rein." gesagt, worauf Cisco auf die richtige Seite des Zauns gestiefelt und da geblieben ist.
Apropos "Geh-da-rein": Erinnert ihr Euch an Larissas Verladegeschichte "Verladeberatung statt Verladetraining" mit dem großen Schwarzen, der auf Larissas nur gedachten Worte sofort in den Hänger gestiegen war? Sie verstehen unsere Worte nicht, aber unsere Absicht.

Kurz vor und vor allem bei Idgies Tod haben sich meine telepathischen Erfahrungen regelrecht überschlagen: Erst die Vorahnung als Idgie das erste Mal taumelte, wo ich dachte: "Also hat sie es doch nicht geschafft, aber ich kann damit leben." Eher eine Intuition als Telepathie, aber es hat gestimmt, denn die Todesursache war in der Tat angeboren. Eine Woche lang bin ich gegen diese Intuition Sturm gelaufen: Obwohl ich genau wusste, dass ich sie nicht retten kann, habe ich mich wieder ans Gesetz der Anziehung erinnert und alle inneren Kräfte mobilisiert, um die Kleine eben doch zu retten, die ja bei uns geboren ist und schon bei ihrer Geburt zwischen Leben und Tod schwebte.
Und obwohl ich schon so viel erlebt hatte in Sachen Thelepathie, habe ich ignoriert, wie sie mir regelrecht auf den Arm gekrabbelt ist, als ich beschlossen hatte, sie in der Tierklinik zu lassen, obwohl es sich so anfühlte wie: "Bitte lass mich nicht hier". Ich habe es trotzdem getan, in der folgenden Nacht kein Auge zugetan und sie am nächsten Tag zurück geholt (die ganze Geschichte ist HIER zu lesen) und ihr dann versucht mit meiner Gedankenkraft zu helfen: "Ich sende Dir all meine Liebe und meine heilenden Kräfte." und man konnte am Fieber erkennen, wie sehr sie kämpft: Ich habe mit Hausmitteln wie einem Bauchwickel das Fieber gesenkt, aber zeitgleich fiel mir ein, dass Fieber ja die Krankheiten bekämpft. Wie auch immer: Es war eh für alles zu spät: Entweder weil tierarztmäßig schief gelaufen ist, was schief laufen konnte oder es war ohnehin von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Idgie und ich sind in dieser letzten Nacht zusammen auf dem Sofa eingeschlafen und sie hat kurz bevor sie ins Koma fiel, doch tatsächlich ihren Kopf noch auf mein Kissen gelegt. Als ich Idgie zur Tierärztin meines Vertrauens gebracht hatte, sagte diese, dass sie nicht glaubt, dass ich den Hund durchbringe und riet mir zum Einschläfern. Ich sagte ihr: "In dem Moment, als sie krank wurde, hätte ich ihren Tod akzeptieren können. Jetzt kann ich es nicht mehr." Also hat nun die Tierärztin um das Leben des kleinen Schattens ihrer Selbst gekämpft und mich per Facebook auf dem Laufenden gehalten. Egal, was sich änderte, ich habe es gespürt oder auch andersherum. Wenn ich innerlich gesagt habe: "Kämpf, kleine Idgie" stieg das Fieber und kurz darauf war es sogar gesunken und der Hund war wie durch ein Wunder so weit ansprechbar, dass er auf Geräusch reagierte. In der folgenden Nacht hingegen bin ich aufgeschreckt und innerlich fast kaputt gegangen: Es war eine innere Qual, die nicht auszuhalten war und als ich irgendwann wieder eingeschlagen war, erwachte ich am Morgen in einem derartigen Gefühl des Friedens, dass ich dachte: "Sie hat es geschafft." Ich dachte zunächst, sie wäre überm Berg, aber sie hatte etwas anderes geschafft: Den Übergang in eine andere Welt. Zwanzig Minuten später kam die Facebook-Nachricht meiner Tierärztin, dass der Hund gestorben sei. Als Larissa und ich sie abholten, habe ich nach allen Uhrzeiten gefragt: Todeszeitpunkt, Fieberanstieg etc. und die Uhrzeiten stimmten haargenau mit meinem Empfindungen überein: Sie war gestorben, als ich in inneren Qualen nachts aus dem Schlaf aufgeschreckt war.

Auch zu Fancys Tochter Queenie habe ich einen telepathischen Draht: In den zwanzig Minuten zwischen dem Erwachen in tiefem Frieden und der Facebook-Todesnachricht hatte ich nämlich gedacht: "Eigentlich könnte ich doch jetzt endlich mal wieder etwas mit Queenie auf dem Platz machen .. spielen, reiten ..." und einen Atemzug später ging mir der Gedanke durch den Kopf: "Heute ist kein Tag fürs Reiten." Und wisst ihr, wo Queenie war als ich eine halbe Stunde später unter Tränen zum Stall ging? Sie stand mitten auf dem Reitplatz und war durch die Zäune gekrabbelt, als wolle sie sagen: "Ich geh schon mal vor."
Vor zwei Jahren gab es ein weiteres Erlebnis mit Queenie: Da standen Fancy, Lucky & Queenie auf einer Weide, die vom Reitplatz aus nicht zu sehen ist. Ich holte Fancy von der Weide, um sie im Unterricht einzusetzen und dachte dabei: "Nach dem Unterricht bringe ich die Pferde auf die Wiese am Ende vom Dorf." Um dahin zu kommen bedarf es also einer Viertelstunde Fußweg mitten durchs Dorf. Der Unterricht hatte kaum angefangen, da klingelte auch mein Handy: Zwei Pferde würden durchs Dorf rennen, hieß es. Ich rannte zum Auto, wusste genau, wo Lucky & Queenie hin gelaufen waren und wunderte mich so irgendwie gar nicht, als sie in Ich-geh-schon-mal-vor-Manier vor genau der Weide standen, die ich eine halbe Stunde vorher in meinen Gedanken erwähnt hatte.

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